Tödliche Ernte
Auch wenn man schon weiß, dass die auf permanente Ertragsteigerung ausgerichtete Landwirtschaft keine optimalen Lebensmittel produziert, das ganze Ausmaß der Katastrophe ist kaum bewusst. Sorgfältig recherchiert und belegt zeigt der Autor (Journalist)
die Zusammenhänge zwischen Klimaveränderung, Armut und Hunger in den Entwicklungsländern und dem Aussterben kleinbäuerlicher Betriebe bei uns. Alle gerne wiederholten Parolen, u.a. vom Überwinden des Hungers durch Gentechnologie, entlarvt er als skrupellose Geschäftsidee. Verlierer sind die Verbraucher, die immer schlechtere Lebensmittel erhalten und den Qualitätsverlust auch noch mit ihren Steuern subventionieren. Hier deckt der Autor die Hintergründe fehlgeleiteter Milliarden-Subventionen auf und die Lügen derjenigen, die davon profitieren. Auch wenn er dabei vom eigentlichen Thema abschweift und die Verschwendung von Steuergeldern ausführlich anprangert, und auch wenn es keine positiven Lösungsansätze gibt, sollte dieses Buch eine große Leserschaft finden.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tödliche Ernte
Richard Rickelmann
Econ (2012)
315 S.
kt.