Alt, arm und abgezockt

Das Geschäftsmodell der Lebensversicherer hat den Solidaritätsgedanken längst verlassen und ist nur noch eine Vertriebsmaschine zur Selbsterhaltung. Diese drastische Aussage untermauert der langjährige Manager der Versicherungsbranche mit Fakten Alt, arm und abgezockt über die private Altersvorsorge und die vom Staat und durch die Branche selbst verursachte Krisensituation in der Kapitallebensversicherung, die durch die gegenwärtige Niedrigzinsphase noch verstärkt wird. Er kritisiert u. a. die Vertriebsstrukturen, die Intransparenz der Kosten, die Bonifikationsregelungen, die Auslagerung der Policen in Run-off-Gesellschaften, die fehlende Digitalisierung und entwirft mögliche Crash-Szenarios. Zu der überzogenen Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus der Kapitallebensversicherung bringt er mit den Optionen für verschiedene Lebenssituationen und der Trennung von Risikoversicherung und Sparen nur vage Alternativen für die Versicherten. Das Buch macht zwar auf eine gefährliche Entwicklung aufmerksam, lässt aber den Leser in entscheidenden Fragen alleine.

Helmut Eggl

Helmut Eggl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Alt, arm und abgezockt

Alt, arm und abgezockt

Sven Enger
Econ (2018)

288 S.
kt.

MedienNr.: 592562
ISBN 978-3-430-20214-5
9783430202145
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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