Das Erbe der Braumeisterin
Nach einem Jahr glücklicher Ehe steht Madlen plötzlich allein da; ihr Mann Konrad wurde von einem mutmaßlichen Räuber erschlagen. Das Brauhaus darf sie nur weiter betreiben, wenn sie innerhalb eines Jahres einen Braumeister heiratet. Sie will sich das Braurecht und den Ausschank unter allen Umständen erhalten und entscheidet sich, einen ehemaligen Kreuzritter, dem der Galgen droht, zu heiraten. Das erscheint ihr immer noch besser, als einen der Konkurrenten zu akzeptieren. Ihr neuer Ehemann Johann entpuppt sich als ein hilfreicher und standhafter Mann, der zwar kein Bier mag, aber immerhin eine Brauereivergangenheit in Bayern hat. Der allmächtige Erzbischof von Köln streitet heftig mit den Patriziern und Adelsfamilien der Stadt um die Vorherrschaft. In diese teilweise auch gewalttätigen Auseinandersetzungen werden auch Madlen, Johann und ihr Gesinde verwickelt ... - Die Autorin hat schon mit ihren bisherigen Romanen gezeigt, dass sie ihre Geschichten nicht zuletzt aufgrund gründlicher Recherchen und üppiger Fantasie sehr gut erzählen kann. Das trifft auch auf diesen ihren neuesten Roman zu. Man erfährt viel über die mittelalterliche Stadt Köln, seinerzeit die mit Abstand größte in Deutschland. Die vielen detaillierten Beschreibungen über das Brauwesen, die sozialen Zustände, die vielen gut getroffenen Charaktere bedeuten ein kurzweiliges Lesevergnügen ohne größere literarische Ansprüche. Sehr gut einsetzbar.
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Erbe der Braumeisterin
Charlotte Thomas
Lübbe Ehrenwirth (2012)
508 S. : Ill.
fest geb.