Das ferne Land

Bevor Katharinas Vater starb, ein betuchter Kölner Kaufmann, zwang er sie, einen Venezianer zu heiraten, mit dem er öfters Geschäfte gemacht hatte. Doch der entpuppt sich als unzuverlässiger Geselle, der sich mit ihrem Vermögen davonmacht. Nach Das ferne Land längerer Zeit erhält sie eine Nachricht vom ihm: In Hadramaut, in Südarabien, hätte er eine große Menge Weihrauch erworben, was in Europa ein Vermögen darstellen würde. Als sie dann über einen Mittelsmann von seinem Tod erfährt, ist sie wild entschlossen, selbst in den Orient zu reisen. Sie sucht einen Führer und trifft auf Massimo, einen erfahrenen Venezianer, der schon mehrfach in Arabien war. Katharina, ihre ehemalige Wirtschafterin Jokasta und Pjotr, ein russischer Gefolgsmann ihres Vaters, machen sich unter der Führung Massimos auf nach Arabien. Die Reise ist beschwerlich und abenteuerlich. Es gibt zuletzt ein gutes Ende, allerdings ohne die erhofften Weihrauchreichtümer. - Wenn man sich an manchen Ungereimtheiten und Absonderlichkeiten des Herganges nicht stört, ist dies eine gute, spannende Geschichte. Sehr gut geschildert sind die einzelnen Protagonisten, deren Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen. Auch die Beschreibungen von Land und Leuten, den politischen Gegebenheiten in den ausnahmslos von den Türken beherrschten Gebieten sind überaus gut gelungen. Ein ansprechendes, leicht lesbares Buch ohne besondere literarische Qualitäten, das aber für alle Büchereien gut geeignet ist.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das ferne Land

Das ferne Land

Charlotte Thomas
Lübbe (2014)

524 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 577118
ISBN 978-3-431-03896-5
9783431038965
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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