Das Mädchen, das den IS besiegte

Als der IS das nordkurdische Dorf erreicht, wird die Familie Faridas auseinandergerissen. Farida landet auf dem Sklavinnenmarkt in Rakka, wo als "Spielzeug eines brutalen Emirs" ihr Martyrium beginnt. Ihre Epilepsie verschafft ihr zunächst einen kleinen Aufschub, in letztlich drei Selbstmordversuchen hofft sie immer wieder, dem Unvermeidlichen entrinnen zu können. Ungeduldig und entnervt schlägt einer ihrer ständig wechselnden "Besitzer" das widerspenstige Mädchen halb tot. Die gläubige Jesidin verweigert das Gebet, diskutiert gar mit den - selbst ernannten - Imamen, die sie hartnäckig zum "wahren Glauben" bekehren wollen. Mehrmals versucht Farida, ihren verschiedenen Peinigern durch Flucht zu entkommen - stets erfolglos. Doch eines Tages scheinen alle Faktoren zu stimmen: Die IS-Kämpfer befinden sich an der Front, das Camp ist kaum bewacht. Eine Gruppe von Mädchen um Farida ergreift die Chance und flieht durch ein Schlupfloch. Mithilfe professioneller Helfer erreichen sie ein Flüchtlingslager im Kurdengebiet an der türkisch-irakischen Grenze. Im Lager trifft sie Mitglieder ihrer Familie wieder. Durch Vermittlung einer deutschen Hilfsorganisation kam Farida dann nach Deutschland, ihre Mutter und ihre Brüder folgten bald nach. Mittlerweile lebt die Familie im Rahmen eines besonderen Schutzprogramms an einem geheimen Aufenthaltsort. Farida geht zur Schule und hat das große Ziel, Mathematiklehrerin zu werden. - Das Buch offenbart die menschenverachtende Denk- und Handlungsweise des IS. Zum Schluss sei eine "Korrektur" des Titels erlaubt: Farida besiegte den IS nicht, sie entkam ihm. Ein spannendes, aufrüttelndes und aufklärendes Buch. Unbedingt empfehlenswert!