Das Glück kommt mit der Weihnachtspost
Greta schreibt schon im zweiten Jahr an den Weihnachtsmann, dass er ihrem Papa eine neue Frau und ihr eine Mutter bringen solle. Die Adresse des Weihnachtsmanns ist die einer Zeitungsredaktion. Gretas Vater Anders ist ein bekannter Regisseur. Deshalb beschließt der Chefredakteur, die Journalistin Malin und den Fotografen Nils an den Wohnort von Anders zu schicken. Malin soll ihn mit heiratswilligen Frauen bekannt machen; Fotos davon sollen die große - auflagensteigernde - Weihnachtsstory werden. Man freundet sich untereinander an; Anders' drei Kinder mögen die beiden Mieter des Ferienhauses. Doch die Heiratskandidatinnen entpuppen sich als Schreckschrauben aller Varianten. Im allerletzten Moment gibt es doch noch ein Happy End. - Die Autorin hat ihr Romandebüt so geschickt aufgebaut, dass selbst kurz vor Schluss noch ein zweites gutes Ende möglich wäre. Dem Genre geschuldet darf man keine tiefschürfenden Seelenzustandsanalysen erwarten, eher die Überzeichnung von (weiblichen) Verhaltenstypen. Wobei ihr der Charakter des in seinen Schmerz zurückgezogenen Witwers facettenreich gelungen ist. Das höchsteigenwillige Auftreten der Kandidatinnen gibt der Geschichte Witz und Pfiff.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Glück kommt mit der Weihnachtspost
Mia Jakobsson
Lübbe (2018)
255 S.
fest geb.