Der Klang eines ganzen Lebens
Wie seine Eltern und Großeltern führt Fabro ein einfaches, ärmliches Leben in der archaischen Umwelt eines Bergdorfs in den Dolomiten. Im November 1925 wird er im Kuhstall seiner Großeltern geboren. Nach fünf Jahren Grundschule hilft er seinem Vater in der Schmiedewerkstatt, doch als der Zweite Weltkrieg ausbricht, versteckt sich sein Vater, weil er nicht als Soldat kämpfen will, hat er doch gesehen, wie schlimm der Erste Weltkrieg die Männer zugerichtet hat. Als er entdeckt wird, erschießt er sich. Fabro wird von der Mutter zu einem Schmied im Nachbarort geschickt, er lässt seine gewohnte Umgebung und Rina, seine Schulfreundin, zurück, die einen anderen heiraten musste. Bei einem Bombenangriff auf sein Dorf kommen seine Mutter, seine Großmutter und Rinas Mutter um. Nach dem Krieg baut er die Schmiede seines Vaters wieder auf, heiratet Rina, deren Mann gefallen ist, bekommt zwei Töchter und verliert die jüngere bei einem schrecklichen Unglück. Er lebt weiter mit einer verstummten Tochter und einer verzweifelten Rina. Kraft dazu schöpft er aus seiner Liebe zur Natur, zur Bergwelt der Dolomiten, und zur Musik: Er hat gelernt, Harmonium zu spielen, ohne Noten zu kennen. - In einfacher bildhafter Sprache erzählt der Autor vom schweren Leben eines Mannes, der trotz vieler Schicksalsschläge nicht den Blick auf die kostbaren Augenblicke des Lebens verliert. Gern empfohlen. (Übers.: Rita Seuß u. Walter Kögler)
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Klang eines ganzen Lebens
Francesco Vidotto
Lübbe (2018)
188 S.
geb.
Auszeichnung: Roman des Monats