Mein Leben nach der Todeszelle
In diesem Buch beschreibt Echols aus der Rückschau, wie es dazu kam, dass er im Alter von 18 Jahren ohne ordentliches Gerichtsverfahren in West Memphis im US-Staat Arkansas zu Unrecht zum Tode verurteilt wurde. Echols geht davon aus, dass der ortsansässige Polizeichef wesentlich dazu beigetragen hat, dass er und seine beiden Freunde als Satanisten verurteilt wurden, die drei 8-jährige Jungen ermordet haben sollen. Das Ausmaß an physischer und psychischer Gewalt, das Echols auf seiner Odyssee durch einige Gefängnisse beschreibt, ist angesichts des amerikanischen Rechtsstaats erschütternd. Dieser scheinbar aussichtslosen Situation begegnet Echols mit Gebet, Meditation und bewusster Erinnerung an glückliche Momente seines Lebens. Er ist dem sicheren Tod allein durch das Engagement einflussreicher und sich mit ihm solidarisch erklärender Menschen entgangen, die erst durch den 1996 ausgestrahlten Dokumentarfilm "Paradise Lost", der Echols' Geschichte thematisiert, von seinem Fall erfahren haben. - Ein differenzierter Bericht aus der Hölle des amerikanischen Strafvollzugs, der ohne Verbitterung auskommt.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Mein Leben nach der Todeszelle
Damien Echols
Goldmann (2013)
413, [16] S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.