Tiere denken

Industrielle Massentötung auf der einen Seite und wachsende Tierliebe auf der anderen: dieses schizophrene Verhältnis des Menschen zum Tier ist für den bekannten Philosophen Richard David Precht der Ausgangspunkt, um mittels einer "neuen Tierethik" Tiere denken einen angemesseneren Umgang mit nichtmenschlichen Lebewesen in der Gesellschaft zu verankern. Bevor die Umrisse einer artgerechten Moral skizziert werden, legt der Autor umfassend dar, dass die Grenze zwischen Mensch und Tier aus naturwissenschaftlicher Sicht kaum eindeutig gezogen werden kann. Ein weiteres umfangreiches Kapitel widmet er der Kulturgeschichte des Mensch-Tier-Verhältnisses. Nach der "Rückkehr des Mitleids" durch den Einfluss der Tierschutzbewegung sieht Precht nun die Zeit gekommen, um die wichtigsten ethisch eindeutigen Ziele zu verwirklichen. Dazu gehören für ihn die Verbote von Pelztierfarmen, Hobbyjägerei und Massentierhaltung. Mit Laborfleisch aus Zellkulturen solle in Zukunft der Fleischkonsum gedeckt werden. - Das gut geschriebene Sachbuch liefert einen wichtigen Diskussionsbeitrag zu einem aktuellen und umstrittenen Thema und wird deshalb allen Büchereien gerne empfohlen.

Johann Book

Johann Book

rezensiert für den Borromäusverein.

Tiere denken

Tiere denken

Richard David Precht
Goldmann (2016)

509 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 586464
ISBN 978-3-442-31441-6
9783442314416
ca. 22,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
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