Großstadtgewächs

Alice ist Mitte 20 und hat scheinbar ein perfektes Leben: sie hat eine schicke Wohnung in London, einen hippen Beruf als Musikjournalistin, einen gutaussehenden Freund und eine liebevolle Familie. Doch ihre Instagram-optimierte Traumwelt zerbricht, als ihr Freund plötzlich mit ihr Schluss macht und sie verlässt. Alice versucht verzweifelt, wieder Halt im Leben zu finden, doch immer mehr ihrer bisherigen Gewissheiten geraten ins Wanken. Einzig ihr Balkongarten, Wohlfühlort und Rückzugs-Oase in ihrer Wohnung, lässt sie Ruhe finden und gibt ihr Kraft. Es dauert ein ganzes Jahr, bis sie die Trennung von ihrem Freund überwunden hat und bereit ist, neue Wege zu gehen. Die Liebe zu den Pflanzen - nicht nur in den Balkonkübeln, sondern auch in Parks und Gärten auf der ganzen Welt - ist ihr dabei eine große Hilfe … Der Text wechselt zwischen biographischen Passagen und Informationen über bestimmte Pflanzen, Gartenkultur oder Parks hin und her und verbindet beides elegant in der Erzählung der Protagonistin. Man braucht jedoch einiges an Durchhaltevermögen, um bei den teilweise doch sehr selbstmitleidigen Lebensschilderungen am Ball zu bleiben. Die botanisch-anekdotischen Abschnitte sind eindeutig die Stärke dieses Buches, das vor allem auf Leserinnen zwischen 20 und 30 Jahren abzielt, aber auch älteren Gärtnerinnen mit etwas mehr Lebenserfahrung und Reife gefallen kann. Ab größeren Beständen.