Was französische Eltern besser machen

Die kulturellen Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland sind weit größer, als der geringe geographische Abstand nahelegen würde. Dennoch gibt es "die" Französinnen genauso wenig wie "die" Deutschen. Was in diesem zweiten Aufguss des Vorgänger-Titels Was französische Eltern besser machen der Autorin "Warum französische Kinder keine Nervensägen sind" als typisch französisch gekennzeichnet wird, ist die Pariser Leitkultur der französischen weißen Mittel- und Oberschicht. Es folgt wie die überzeichneten Illustrationen einem konstruierten Bild von dem, was "typisch französisch" sei, ohne zu differenzieren oder "die" französische Erziehung auch als komplexes System mit Licht- und Schattenseiten zu begreifen. Es konstruiert einen Gegensatz von französischen zu deutschen oder US-amerikanischen Eltern, der diese im Subtext als prinzipiell unterlegen gegenüber den französischen Vorbildern beschreibt. Die thematisch gegliederten, jeweils sehr knapp gehaltenen Tipps sind in Teilen durchaus empfehlenswert, enthalten aber auch unreflektiert sexistische oder pädagogisch streitbare Passagen. Interessant ist der Rezept-Anhang am Ende. Insgesamt ein wenig überzeugender Titel.

Annette Jantzen

Annette Jantzen

rezensiert für den Borromäusverein.

Was französische Eltern besser machen

Was französische Eltern besser machen

Pamela Druckerman
Mosaik (2014)

207 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 397945
ISBN 978-3-442-39261-2
9783442392612
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Pä
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