Vierzig werden à la parisienne

Die US-Journalistin Pamela Druckerman lebt mit ihrem britischen Ehemann und drei Kindern in Paris. Sie steckt mitten in beruflichen und familiären Verpflichtungen, als ihr auffällt, dass die Kellner der Cafés sie neuerdings mit "Madame!" statt wie Vierzig werden à la parisienne bisher mit "Mademoiselle!" begrüßen. Wie fühlt es sich an, (über) vierzig zu sein, fragt sie sich. Denkt man anders, merkt man es daran, dass man plötzlich Falten an sich und anderen wahrnimmt und seine freien Oberarme versteckt? Das Inhaltsverzeichnis des Buches liest sich zunächst wie ein Ratgeber. "So werden Sie vierzig" heißt zum Beispiel ein Kapitel oder "So kleiden Sie sich". Aber es ist kein Ratgeber, sondern die Perspektive einer Journalistin, die auf ihr eigenes Leben blickt. Sie beobachtet, recherchiert, vergleicht und versucht, die Regeln dieses Lebens-Spiels, das unter anderem die unterschiedlichen amerikanisch-französischen Gewohnheiten berührt, zu deuten. Vor diesem neuen Thema 'älter werden' organisiert sie ihr Leben. Selbst bei Konflikten und Katastrophen bleibt sie distanziert, und so wird das Buch zu einer Summe eigener Erlebnisse und einem Recherche-Sammelsurium statt wirklich aus dem Leben zu erzählen - oder ist gerade das 'modernes Leben'?

Christiane Raeder

Christiane Raeder

rezensiert für den Borromäusverein.

Vierzig werden à la parisienne

Vierzig werden à la parisienne

Pamela Druckerman
Mosaik-Verl. (2019)

335 S.
kt.

MedienNr.: 596645
ISBN 978-3-442-39293-3
9783442392933
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Fa
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