Nacht ohne Angst

Tessa Ravens arbeitet in einer Hamburger Klinik. Das menschliche Leid der Patienten geht ihr oft nahe. Sie macht sich Vorwürfe, als eine ihre Klientinnen erhängt im Bad ihres Krankenhauszimmers aufgefunden wird. Gleichzeitig irritieren sie einige Nacht ohne Angst Tatumstände und die Aussagen von Mitpatienten der Toten. Die Kripo ermittelt wie üblich. Kurz darauf kommt die Zimmernachbarin der Toten ebenfalls ums Leben. Bei ihr hat jemand nachgeholfen, das ist schnell klar. Beseitigte jemand eine Tatzeugin? Oder handelt es sich um eine Tat aus dem persönlichen Beziehungsumfeld? Über die Tochter der zweiten Toten findet Ravens eine Spur zu einem hochrangigen Arzt der Klinik ... - Die Autorin hat die beruflichen Umstände der "Ermittlerin" aus den Erfahrungen ihrer eigenen Tätigkeit als Psychologin in einem Kriseninterventionsteam aufgebaut. So setzt sie bei ihrem ersten Krimi nicht auf Aktion, sondern auf Aussagen und Befindlichkeiten der involvierten Menschen. Mundt kehrt gewissermaßen die Innenseiten eines Geschehens nach außen. Ihre Darstellungsweise regt durchaus zu Gedanken an über die Glaubwürdigkeit von Zeugen - zum Beispiel vor Gericht. Für Leser/innen, denen es bei der Krimilektüre nicht (oder nur nachrangig) auf den Schauder durch ein unerhörtes Verbrechen ankommt, kann das Buch eine Bereicherung sein.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Nacht ohne Angst

Nacht ohne Angst

Angélique Mundt
btb (2013)

btb ; 74626
317 S.
kt.

MedienNr.: 377073
ISBN 978-3-442-74626-2
9783442746262
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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