Einsam, na und?
Der durch eine unheilbare Nervenkrankheit an den Rollstuhl gefesselte Autor betrachtet Einsamkeit als ein Gefühl, das zum Leben sehr vieler Menschen gehört. Neben der Wahrnehmung der eigenen Einsamkeit erwähnt er Betroffene wie alleinerziehende Mütter, Obdachlose und Selbstmörder und sieht schließlich in allem Erscheinungsformen der Einsamkeit. Er entdeckt sie u.a. in Trauer und Verzweiflung, in der Wut, der Angst und der Scham, in Langeweile, Selbstmitleid und fehlendem Selbstbewusstsein, in Räumen wie dem eigenen Bett, dem Krankenhaus, dem Auto, aber auch bei der Arbeit, in der Freizeit, beim Essen und Kaufen, im Internet, im Sex, in der Liebe und bei den Religionsstiftern. Ob dies alles dem Gefühl der Einsamkeit zuzuschreiben ist, der Isolierung des eigenen Selbst von dem Anderen, muss der Einschätzung des Lesers überlassen bleiben. Siehe auch Wlodarek: Einsam (in diesem Heft).
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Einsam, na und?
Maximilian Dorner
btb (2015)
238 S.
fest geb.