Sechzehn Wörter

Wegen des Todes ihrer eigenwilligen Großmutter kehrt Mona zusammen mit ihrer Mutter in den Iran zurück und erlebt dort zuerst ungewohnt enge Familienbande. Mit einem früheren Kollegen und Liebhaber bricht sie zu einer Reise quer durch das Land in Sechzehn Wörter die von einem Erdbeben zerstörte Stadt Bam auf. Bei der langen Fahrt kehren Erinnerungen zurück, wie es bei der Beerdigung des Vaters war, dass Mona kurzzeitig als Kleinkind in Bam lebte ... Mona ist umringt von Verhaltensweisen, die sie einerseits nicht versteht, die ihr andererseits doch sehr vertraut sind. Ihr geht es ähnlich wie der Tochter eines Freundes, die gerade mal 16 Wörter Deutsch gelernt hat: Auch Monas Sprach- und Begriffswelt ist durch den jahrzehntelangen Aufenthalt in Europa verändert. Und zum Teil sogar von der einseitigen Lektüre ihrer deutschen Bekannten geprägt. - Die Autorin schildert den Iran als wesentlich offeneres Land, als man gemeinhin erwartet, und sehr unternehmungslustige Frauen, die sich keineswegs einer streng islamischen Lebensweise unterordnen. Man gewinnt den Eindruck, es existiere so etwas wie eine Parallelgesellschaft zur offiziell verordneten Doktrin. Empfehlenswert, auch unter dem Aspekt, dass Reisen in den Iran boomen.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sechzehn Wörter

Sechzehn Wörter

Nava Ebrahimi
btb (2017)

313 S.
fest geb.

MedienNr.: 589487
ISBN 978-3-442-75679-7
9783442756797
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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