Die 150 Tage des Markus Morgart
Eines Abends trifft Lukas Gsell beim Gassi gehen auf einen Mann, der auf einer Bank sitzt. Der Hund bellt ihn an, Lukas entschuldigt sich für die Störung und geht weiter. Am nächsten Tag erfährt er, dass der Mann Markus Morgart heißt und versucht hat, Selbstmord zu begehen. Lukas begibt sich auf Spurensuche. Von alten Freunden Morgarts erfährt er, dass dieser als rücksichtsloser Finanzinvestor zu Reichtum gekommen ist. Schließlich nimmt Lukas Kontakt zu Morgart auf und es stellt sich heraus, dass dieser kaum noch Erinnerungen an seine Vergangenheit hat. Je mehr Lukas und Claudia, eine ehemalige Schulfreundin Morgarts, in dessen Vergangenheit eintauchen, desto düsterer wird das Bild, das von Morgart entsteht. - Ritzel erzählt seine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, sodass sich Morgarts Leben nach und nach wie bei einem Puzzle zusammensetzt. Durch diese perspektivische Erzählweise bekommt der/die Leser/-in Einblicke in die Gedankenwelt der realistisch gezeichneten Figuren. In der Handlung verknüpft Ritzel die Geschichte eines Finanzhais mit dem Klimawandel und greift somit ein aktuelles Thema auf, wobei auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Die 150 Tage des Markus Morgart
Ulrich Ritzel
btb (2019)
478 Seiten
fest geb.