Am Südpol, denkt man, ist es heiß
Irgendwann und -wie wollte sie den drei Tenören ein Denkmal setzen: Elke Heidenreich, die Ideenreiche. Mit Quint Buchholz, der schon ihren "Corleone" wundervoll ins Bild setzte, ging das gut. Denn er bringt, zu der Autorin süffisanten Versen, soviel Charme und - bei aller Erkennbarkeit der Gemeinten - Witz in seine "softe" Bildsprache, daß das Buch zu einem (Erwachsenen-)Vergnügen der elitären Art geworden ist. Nicht nur, daß die Landung des "Opernschiffs" auf dem eisig-schneeigen Südpol ein Ereignis ist - die befrackten Pinguine, so recht geschaffen für korrekt angezogene Opernhausbesucher, erleben L.P., J.C. und P.D. in ihnen überhaupt nicht gemäßen Partien. - Eine postmoderne Verschmelzung von Natur pur mit Kultur-Tour(ismus) auf die ironische Art. Opern- und Heidenreich/Buchholz-Fans kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Köstlich, jedoch wohl nur für wenige Kinder (ab
Hans Gärtner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Am Südpol, denkt man, ist es heiß
Elke Heidenreich. Mit Bildern von Quint Buchholz
Hanser (1998)
63 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10