Es geht uns gut
Im Klappentext dieses Buches steht: "... ein Roman für Familienmenschen und Familienverächter". Und in der Tat, diese Familiengeschichte wird vom politischen Wirrwarr geprägt. Richard, der Großvater, erlebt seine Schwierigkeiten als Nazi- und Kriegsgegner. So klar, wie er sich gesellschaftlich orientiert, so unklar ist seine Stellung in der Familie, und kann nicht als Vorbild dienen. Sein einziger Sohn Otto begeistert sich für das Regime, zieht freiwillig in den Krieg und fällt. Mit seinem Schwiegersohn überwirft er sich und "verliert" somit auch seine Tochter. Seine Ehefrau Alma missbilligt sein Verhalten, hält sich aber zurück. Als sie stirbt, erbt ihr Enkelsohn Philipp das Haus. Er entrümpelt es ohne große Emotionen, denn er ist nun mal kein Familienmensch. Er ist zu keiner echten Bindung fähig. - Ein Roman, der zeigt, was man alles falsch machen kann, obwohl man es gut meint, wenn man sich nicht öffnet, kein Vertrauen hat. Lesenswert! (Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2005)
Margrit Diekmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Es geht uns gut
Arno Geiger
Hanser (2005)
389 S.
fest geb.