Ich bin hier bloß die Katze
In höflich- ironischem Ton lässt Ilsebill die Katze aus dem Sack. Sie liebt ihre Familie, Mama, Papa, die beiden Großen und sogar das plärrende Baby, doch manche menschlichen Verhaltensweisen erscheinen ihr gar zu seltsam: Nicht nur von einer Katzenwäsche haben Menschen keine Ahnung und verwenden als "Notbehelf" Wasser und Seife, auch beim Essen benehmen sie sich unklug, als ob sie nicht wüssten, dass man durch lautes Reden "die Beute vertreibt". Ohnehin vermutet Ilsebill, dass die Speisen schon tot auf den Tisch kommen, nachdem Mama, die "Jägerin" der Familie, beim Kochen ausführlich ihren "Fang" traktiert hat. Ilsebill jagt leidenschaftlich gerne und kann es gar nicht fassen, wieso ihre Familie nicht dankbar ist, als sie das Problem mit der Maus und den Zebrafinken gelöst hat, die sich dreist hinter Gittern verschanzt hatten. Auch zu Weihnachten, Urlaubsreisen und dem unbelehrbaren Familienhund hat Ilsebill ihre eigene unkonventionelle Meinung. Mit humorvollen Zeichnungen versehen, ist diese Weltsicht aus Katzenperspektive amüsant zum Vor- und Selberlesen.
Lotte Husung
rezensiert für den Borromäusverein.
Ich bin hier bloß die Katze
Hanna Johansen. Gestaltung und Ill. Hildegard Müller
Hanser (2007)
124 S. : zahlr. Ill.
fest geb.