Rosie und der Urgroßvater
Niemand kann so schön erzählen wie Rosies Urgroßvater. Jeden Mittwoch besucht sie ihn, um neue Geschichten zu hören, Geschichten aus einer vergangenen Zeit. Rosie wächst in New York auf. Der Urgroßvater aber kommt aus einer österreichischen
Kleinstadt, stammt von einer jüdischen Familie ab und emigrierte später. So schwingt unausgesprochen mit, dass die meisten Menschen, von denen er erzählt, nicht überlebt haben. Mit seinen Erzählungen erweckt der Urgroßvater nicht nur das unwiederbringlich Vergangene zum Leben, sondern vor allem auch die Tradition jüdischen Erzählens mit ihrer Weisheit, ihrem Witz und ihrer Tiefe. - Den Autoren gelingt es auf wunderbare Weise, diese besondere Erzähltradition aufzugreifen und ganz neu zu beleben. So erfahren Rosie und mit ihr die Leser nicht nur, wie es damals in dieser vergangenen Welt war und wer in ihr lebte, sondern sie lernen vor allem viel für ihr eigenes Leben. Ergänzt werden die Geschichten durch stimmungsvolle Schattenrissbilder. Ein Glossar erläutert zentrale Begriffe und ein Nachwort ordnet die Geschichten des Urgroßvaters historisch ein. Die Geschichten funktionieren aber auch für sich und unabhängig voneinander. Für alle Büchereien sehr empfehlenswert!

Dietlind Grüne
rezensiert für den Borromäusverein.

Rosie und der Urgroßvater
Monika Helfer ; Michael Köhlmeier
Hanser (2010)
140 S. : Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
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