Frühstück im Majestic
Die Rückkehr in das 1937 eingeweihte und heute glanzlose Hotel Majestic im Zentrum Belgrads rufen im Autor Erinnerungen an seine Erlebnisse und die Ereignisse in seiner frühen Kindheit in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts wach. Er beschreibt, was ihn beeinflusst und geprägt hat und erzählt von alten Gebäuden, von Dichtern, Schriftstellern, Zeichnern, Malern und von skurrilen Gestalten. Dieser Einblick in die Vergangenheit eines Belgrader Viertels geschieht in einer eleganten Sprache, doch die z.T. unbekannten Personen sind natürlich zu weit weg, als dass dem Buch außerhalb Belgrads bzw. Serbiens ein unmittelbares Interesse entgegengebracht werden könnte. Leserinnen und Lesern jedoch, die offen sind auch für ganz unbekannte Welten und Zeiten, können diese literarisch subtil gefassten Kindheitserinnerungen an ein vergangenes Belgrad große Freude bereiten. (Übers.: Katharina Wolf-Grießhaber)
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Frühstück im Majestic
Bora Cosic
Hanser (2012)
142 S.
fest geb.