Der arme Peter
Im Theater führen Kinder Heinrich Heines "Der arme Peter" für Kinder auf. Während sich die Schauspieler auf ihren Auftritt vorbereiten, machen es sich die Zuschauer im Theatersaal bequem. Dann hebt sich der Vorhang und erzählt wird die Geschichte von Peter, der in Gretel verliebt ist. Als diese jedoch Hans heiratet, geht für Peter eine Welt unter und er verliert sich in Kummer und Selbstmitleid. Das Publikum leidet mit ihm. - Eine gelungene und kindgerechte Umsetzung des romantischen Heine-Gedichtes. Schössow verleiht den fast 200-jährigen Heine-Versen und der für Kinder schwer verständlichen Thematik (unerwiderter Liebe und Weltschmerz) Leichtigkeit, indem er das Gedicht als Theateraufführung inszeniert. Bei der Darstellung der Aufführung wechselt Schössow des Öfteren die Perspektive: Mal blickt der Betrachter auf das Geschehen auf der Bühne, mal blickt er von der Bühne in den Zuschauerraum und in die Gesichter des Publikums. Es entsteht hierdurch eine Dynamik, teilweise Komik, und der Betrachter kann an den Gesichtern der Zuschauer eine direkte Reaktion auf das Theaterstück ablesen. Neben der eigentlichen Aufführung illustriert Schössow auch detailreich und humorvoll das Geschehen vor und nach der Aufführung. An der Theaterkasse, hinter den Kulissen, auf der Bühne und im Zuschauerraum gibt es vieles für den Betrachter zu entdecken. - Allen Beständen als Besonderheit sehr zu empfehlen.
Sylvia Steinbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Der arme Peter
Heinrich Heine ; Peter Schössow
Hanser (2013)
[20] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4