Geschwister des Wassers

Nach dem Tod ihrer Eltern werden die Geschwister Nico, Antônio und Julia jäh voneinander getrennt. Nur Nico bleibt auf der Plantage von Don Geraldo, wo die Familie lebt, bis die Ländereien eines Tages geflutet werden, um einem Wasserkraftwerk zu Geschwister des Wassers weichen, das ebenfalls Jahre später aufgegeben wird und zahlreichen Menschen die Existenz raubt. Nicos jüngere Geschwister kommen ins Waisenhaus: Julia wird von einer herzlosen Frau adoptiert, Antônio verlässt das Waisenhaus erst als Erwachsener, als Nico ihn zu sich holt. Doch keins der Geschwister hat das Trauma des Verlusts der Eltern und Geschwister je verarbeitet. Nico und Julia suchen einander deshalb, der kleinwüchsige kindliche Sonderling Antônio flüchtet sich in den Aberglauben. Ihrer Aneinanderreihung von Sätzen, die das Kommen und Gehen technischen Fortschritts und Verfalls emotionslos beschreiben, stellt del Fuego die z. T. bildhafte Sprache ihrer realistisch gezeichneten Figuren mit deren Ängsten und Gefühlen gegenüber. Ein Roman über Menschen, deren Schicksal für viele steht, die sich gegen die Profitgier Einzelner nicht wehren können. (Übers.: Marianne Gareis)

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Geschwister des Wassers

Geschwister des Wassers

Andrea del Fuego
Hanser (2013)

203 S.
fest geb.

MedienNr.: 388365
ISBN 978-3-446-24331-6
9783446243316
ca. 17,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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