Easygoing
Die Gedanken der 18-jährigen Joanna kreisen wie bei den meisten Teenagern oft rund um Schule, Freunde, Liebe und Sex. Als wäre das nicht aufregend genug, hat Joanna außerdem ADHS oder nach ihren eigenen Worten einen "Vergnügungspark im Kopf". Erschwerend kommt dazu, dass ihre Mutter vergeblich versucht, einen Roman zu schreiben, während ihr Vater mit einer tiefen Depression apathisch vor dem Fernseher hockt. Nur mithilfe von Ritalin gelingt es Joanna halbwegs "easygoing" zu sein. Aber wenn das Geld der Familie für Joannas Tabletten nicht mehr reicht, droht die Situation richtig brenzlig zu werden. Die Heldin meistert jedoch auf ihre ganz eigenen Art all ihre Schwierigkeiten und setzt sich mit ihren Bedürfnissen durch. - Dies ist nach "Der Schmerz, die Zukunft, meine Irrtümer und ich" das zweite Jugendbuch der schwedischen Autorin und Psychologin Jenny Jägerfeld. Rasant erzählt, in einer drastischen Sprache mit eingeschobenen englischen Ausdrücken gelingt es der Autorin auch in "Easygoing", die Gedanken- und Gefühlswelt Heranwachsender glaubwürdig und ohne falsche Töne nachzuempfinden. Jugendlichen ab 14 Jahren wärmstens empfohlen. Auch Eltern und Lehrer, die wissen wollen, wie Jugendliche - insbesondere diejenigen mit ADHS - ticken, werden die draufgängerische Joanna in ihr Herz schließen. (Übers.: Birgitta Kicherer)
Maria Holgersson
rezensiert für den Borromäusverein.
Easygoing
Jenny Jägerfeld
Hanser (2016)
315 S.
kt.