Dazwischen: Ich
Madina lebt mit Eltern und kleinem Bruder in einem Flüchtlingsheim irgendwo in Deutschland. Das zermürbende Warten auf den Asylbescheid, Anfeindungen im Heim und außerhalb sowie das verzweifelte Bemühen ihres Vaters, die familiäre Autorität zu bewahren, stehen ihrer Integration entgegen. Glücklicherweise hat sie eine deutsche Freundin mit verständnisvollen Eltern gefunden. Aber alles nutzt nichts, wenn ihr Vater stur darauf beharrt, auch in Deutschland die Sitten der Heimat durchzusetzen. - Eindrucksvoll sind in diesem Buch diese Konflikte aus der Sicht einer Betroffenen geschildert, fast ohne Sozialromantik und mit Hinweisen auf Probleme wie Radikalisierung von Jugendlichen, Vorurteile auf beiden Seiten und Rassismus. - Kann überall empfohlen werden, zumal die angesprochene Problematik uns noch einige Jahre begleiten wird.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Dazwischen: Ich
Julya Rabinowich
Hanser (2016)
254 S.
kt.