Die Welt aus den Angeln
Nach einer mittelalterlichen Warmperiode sank in der Neuzeit die durchschnittliche Temperatur um insgesamt vier bis fünf Grad, was erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Menschen hatte. Getreide war damals das wichtigste Nahrungsmittel, oft aber gab es aufgrund kühler und sehr regnerischer Sommer einen gravierenden Ernteausfall. Das war die eigentliche Ursache für einen ungeheuren sozialen, wirtschaftlichen, intellektuellen und kulturellen Wandel. Die Industrialisierung nahm erheblich zu, der Handel breitete sich in großem Umfang aus, Philosophie und Politik spürten den Druck zu einer Demokratisierung, aber zahlreiche Kriege und Hexenverbrennungen verschlimmerten die Lage. Der Historiker Philipp Blom zeichnet unter Verwendung zahlreicher Originaldokumente ein drastisches Bild der fundamentalen Umwälzungen und will damit auch den Blick auf den gegenwärtigen Klimawandel schärfen. - Empfehlenswert für Büchereien ab mittleren Beständen.
Annelies Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Welt aus den Angeln
Philipp Blom
Hanser (2017)
302 S. : Ill., Kt.
fest geb.