Nonna

Mattinata ist ein 6000-Seelendorf in Apulien, an der Südspitze Italiens. Es ist der Geburtsort von Thomas de Padovas Vater, der in den 60er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland kam und hier eine Familie gründete. De Padova kennt Mattinata und seine dort lebende Großmutter von Aufenthalten während der Sommerferien, die er seit seiner Kindheit häufig in dem kleinen Ort verbringt. Das Buch ist eine liebevolle Auseinandersetzung mit seiner Anfang des letzten Jahrhunderts geborenen Großmutter, ihrer Religiosität und ihren manchmal skurril anmutenden Angewohnheiten, die das Ergebnis eines Lebens voller Entbehrungen und familiärer Schicksalsschläge sind. De Padova zeichnet aber nicht nur ein Porträt seiner Großmutter, die den größten Teil ihrer Tage schwarz gekleidet auf einem Stuhl am Küchenfenster verbringt, er bringt dem Leser auch die Geschichte und die Schönheit Apuliens nahe sowie die Eigenheiten des Lebens in der italienischen Provinz, das sich in vielerlei Hinsicht bis heute von einem Leben in Deutschland unterscheidet. - Ein leises Buch, poetisch und humorvoll, das über die Familiengeschichte hinaus auch ein Plädoyer für gegenseitiges Verständnis ist.