Die Kunst der Ernte

Der Autor Edward Posnett macht sich auf die Suche nach Beispielen für Beziehungen zwischen Mensch und Natur, die nicht auf Ausbeutung oder Zerstörung beruhen, sondern ein ebenbürtiges und respektvolles Miteinander demonstrieren, das nachhaltiges Die Kunst der Ernte und extensives Wirtschaften impliziert. Er stellt sieben einzigartige "Rohstoffe" vor, die unter besonderen Umständen gewonnen werden und eine faszinierende Geschichte haben: die Daunen der Eiderente auf Island, die essbaren Nester der Salanganen in Malaysia, die von Schleichkatzen verdauten Kaffeebohnen auf Sumatra, die sogenannte Muschelseide auf Sizilien, die Wolle der Vikunja-Alpakas in Peru, die Nüsse der Tagua-Palme in Ecuador und die Ausscheidungen der Guano-Tölpel auf Inseln im Südpazifik. All diesen Produkten ist gemeinsam, dass sie nur unter Bewahrung bestimmter ökologischer Bedingungen und dem Schutz der sie erzeugenden Tiere/Pflanzen gewonnen werden können und - mit Ausnahme des Guano - allesamt Luxusgüter sind. Posnett zeigt auf, wie schnell sich bei genauerem Hinsehen aber auch Risse im Bild der idealen Nachhaltigkeit auftun, etwa mit Blick auf die sozialen Bedingungen der Produktion oder ihrer geschichtlichen Hintergründe. Das Buch ist wissenschaftlich fundiert und anspruchsvoll, aber durch den essayistischen Stil sehr gut lesbar. Der biografische Zugang des Autors ist zudem sehr sympathisch. Eine kleine Perle im Sachbuch-Regal für naturkundlich interessierte Leser/-innen.

Vanessa Görtz-Meiners

Vanessa Görtz-Meiners

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Kunst der Ernte

Die Kunst der Ernte

Edward Posnett ; aus dem Englischen von Sabine Hübner
Carl Hanser Verlag (2020)

334 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 601162
ISBN 978-3-446-26581-3
9783446265813
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Pr
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