Hawaii

Kemal Arslan ist Deutscher mit türkischen Wurzeln, in Heilbronn geboren und aufgewachsen, und ehemaliger Star des türkischen Fußball-Erstligisten Gaziantepspor. Nach einem Autounfall ist seine Karriere viel zu früh zu Ende und Kemal ist zurück in Heilbronn. An einem der heißesten Wochenenden des Jahres wandert Kemal ziellos durch eine Stadt mit aufgeheizter Stimmung. Nach einem Anschlag rechtsgerichteter Schläger auf einen Jungen mit migrantischen Wurzeln, wollen auch die Migranten zurückschlagen, mittendrin der türkische Klan der Kankas, dem einige von Kemals Freunden angehören. Doch er will sich nicht einmischen. Kemal will endlich als eigenständige Person gesehen werden - nicht als Türke, nicht als Fußballstar, nicht als Sohn seines Vaters und schon gar nicht als Mitglied der Kankas. Am Ende bricht er aus all diesen Zwängen aus, leiht sich etwas Geld und verlässt die Stadt. - Ein wunderbarer, wichtiger und hoch aktueller Debütroman, der uns in der knappen Erzählung eskalierender Geschehnisse eines Wochenendes die Spaltung der Gesellschaft aufzeigt. Dabei geht der Autor einfühlsam und subtil vor, erzählt von Kindheitserinnerungen der Hauptfigur, die die Sehnsucht zeigen dazuzugehören, sich beweisen zu können. Eine Sehnsucht, die Kemal auch als Erwachsener nicht loslässt. Großartig, unbedingt zu empfehlen!