Auf dem Holzweg durchs Universum
"Physik basiert auf Messen, die Stringtheorie erinnert mehr an Messen lesen". Mit derart griffigen Formulierungen wendet sich der Naturwissenschaftler Alexander Unzicker gegen die "kollektiven Fantasien" der modernen Physik und hinterfragt kritisch ihre Konzepte, die seiner Meinung nach realitätsfern sind und sich weit von jeder Nachvollziehbarkeit entfernt haben. Er bezweifelt den Nutzen von Milliardenprojekten wie CERN und nimmt sich die Schwachstellen aller wichtigen Gebiete der modernen theoretischen Physik vor. Wie nun kann dem "Patienten Physik" geholfen werden? Der Autor empfiehlt eine Rückbesinnung auf die philosophischen und experimentellen Grundlagen, auf die "alten Denker" wie Einstein. In diesem Zusammenhang fordert er das "gläserne Experiment", den offenen Zugang zu allen erhobenen Daten im Internet. - Die auch auf Provokation angelegte Neuerscheinung ist flott und unterhaltsam geschrieben, verlangt aber dennoch aufmerksame und naturwissenschaftlich beschlagene Leser(innen). Deshalb vor allem für größere Bestände empfehlenswert.
Johann Book
rezensiert für den Borromäusverein.
Auf dem Holzweg durchs Universum
Alexander Unzicker
Hanser (2012)
304 S. : Ill.
fest geb.