Hirnrissig
Plakative Aussagen und Vergleiche über wissenschaftliche Ergebnisse in der Hirnforschung verleiten häufig zu irrigen, unrichtigen Schlussfolgerungen. So wird z.B. fälschlicherweise aus dem Libet-Experiment abgeleitet, dass die Willensfreiheit eine Illusion sei. Der Neurobiologe und Hirnforscher räumt mit den Spekulationen und Neuromythen auf und zeigt, was die Neurowissenschaft bisher herausgefunden hat über Gedankenlesen, die Einteilung des Gehirns in Module, weibliche und männliche Gehirne, Nutzung des Gehirns, Lerntypen, Hirnjogging, Brainfood, Multitasking, Spiegelneuronen, Glückshormone, Vererbung usw. Er trainiert den kritischen Blick auf die Forschungsergebnisse, relativiert die Vergleiche und Bilder, verweist auf die irrelevanten Begründungen und schildert, wie weit die Fortschritte der Forschung reichen. Dies alles geschieht sehr unterhaltsam und sehr verständlich, so dass dieses Buch allen Büchereien als sehr lesenswert empfohlen werden kann.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Hirnrissig
Henning Beck
Hanser (2014)
271 S. : Ill.
fest geb.