Lilith und die Dämonen des Kapitals
Lilith, nach der hebräischen Überlieferung die erste Frau Adams, ist in diesem Buch der Archetyp für Freiheit und Unterdrückung in der Wirtschaft. Am Beispiel dieser dämonischen Figur und vieler Mythen und Geschichten, und sich dabei immer auf psychoanalytische Erkenntnisse beziehend, vermitteln die Autoren Einblicke in die Entwicklung des ökonomischen Handelns in der Kulturgeschichte der Menschheit und analysieren die Ursachen des Wettbewerbs und die damit verbundene Aggression. Sie sezieren, mythologisch und psychoanalytisch verbrämt, u.a. den Narzissmus und Sadismus in der Wirtschaft, Angst und Aberglaube als Quelle der Geldvernichtung, die Sucht nach Wachstum, Geld und Genuss, die Unsicherheit der mathematisch-ökonomischen Modelle und das Szenario der Depression. Diese erzählenden Assoziationen beleuchten meist bekannte Kritikpunkte, ohne allerdings neue therapeutische Ideen für diese Probleme zu generieren. - Kann überall dort eingestellt werden, wo auch die anderen Bücher des bekannten tschechischen Ökonomen nachgefragt werden.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Lilith und die Dämonen des Kapitals
Thomas Sedlacek ; Oliver Tanzer
Hanser (2015)
350 S.
fest geb.