Die Mathematik des Daseins
Taschner stellt in diesem Buch auf erzählende Weise die Spieltheorie vor, die spätestens seit der Griechenlandkrise einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, weil der damalige griechische Finanzminister Varoufakis seine Politik auf spieltheoretischen Elementen aufbaute. Die reflektierte Spieltheorie wurde zwar erst im 20. Jahrhundert entwickelt, um Verhaltensmechanismen zu erklären und zu prognostizieren. Taschner zeigt jedoch unterhaltsam auf, dass die historische und fiktive Anwendung dieses Denk- und Verhaltensansatzes sehr breit ist. Dazu nimmt er den Leser mit auf verschiedene "Spiele" in unterschiedliche Jahrhunderte, in denen sich verschiedene Akteure - bewusst oder unbewusst - spieltheoretisch verhielten. Besonders ergreifend "Das Spiel mit dem Dasein" des Blaise Pascal. - Rudolf Taschner lehrt Mathematik in Wien und hat verschiedene Auszeichnungen für die Vermittlung von Mathematik als kulturelle Errungenschaft erhalten. Er versteht es, Wissen spannend und unterhaltsam zu vermitteln. Für an wirtschaftlichem und mathematischem Hintergrundwissen interessierte Leser/innen ab mittleren Beständen empfohlen.
Daniel Trutwin
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Mathematik des Daseins
Rudolf Taschner
Hanser (2015)
250 S. : Ill., graph. Darst.
fest geb.