Männerwürde

Die Rolle und das Selbstverständnis des Mannes haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Viele Männer versuchen, sich an neuen Idealen zu orientieren und ringen um eine neue Identität, die natürlich auch nicht unproblematisch ist. Männerwürde Diesen Veränderungen und Problemen versucht Udo Baer nachzuspüren und spricht von Männerwürde, im Sinne der Selbst-Wertschätzung eines Mannes, die unabhängig von seiner Leistung ist. Anhand vieler Fallbeispiele, die er anonymisiert in den Kontext einbringt, zeigt er auf, wie tiefgreifend sich Verhaltensweisen, die durch Elternhaus und Umwelt geprägt wurden, nachhaltig negativ oder problematisch auf das eigene Selbstverständnis auswirken können. In vielen Variationen tastet er die Themen Erziehung, Gefühle, Sexualität, Partnerschaft und Elternschaft im Hinblick auf ein eigenes Rollenbild ab, zeigt Probleme auf und bietet auch Lösungen und Auswege an. Das letzte Kapitel gibt dem männlichen Leser die Möglichkeit, seine eigene Würde und Identität auszuloten, indem er sich anhand vorgegebener Fragen und Themen die Stärken und Schwächen des eigenen Ichs bewusst macht und von da aus an sich arbeiten kann. Baer versteht sein Buch als Buffet und Handbuch - ein Buffet, das anbietet und man nimmt, was einen anspricht und ein Handbuch, das einlädt auch zu handeln. Ein sehr interessantes Buch, dem man viele Leser/-innen wünscht. Auch wenn es einige Seiten für Notizen zu Fragen der persönlichen Identität enthält, sei es allen Büchereien zum Thema männliche Identität empfohlen.

Annemarie Schreibert

Annemarie Schreibert

rezensiert für den Borromäusverein.

Männerwürde

Männerwürde

Udo Baer
Herder (2021)

235 Seiten
kt.

MedienNr.: 603154
ISBN 978-3-451-03277-6
9783451032776
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Fa
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