Der Schild des Achill
Der von Hephaistos in Homers "Ilias" geschmiedete Schild des Achill stellt in antiker Vorstellung ein Abbild des Universums, der Vielfalt und Ganzheit der Welt dar. Dieses Bild ist gleichsam Symbol für das Leben und Wirken des Verlegers Hermann Herder (1926-2011), dem sein Sohn Manuel mit diesem Rückblick ein liebevoll gestaltetes Denkmal setzt. Hierbei lässt er seinen Vater in bisher meist unveröffentlichten Ansprachen und Reden zu ganz unterschiedlichen Anlässen (u.a. Buchvorstellungen, Feiern, Jubiläen) selbst zu Wort kommen. In all diesen Texten werden Hauptanliegen, Leitmotiv und Motor Herders spürbar, durch die Verbindung von Glaube und Bildung den Menschen in einer immer komplexeren, überspezialisierten und unüberschaubaren Welt zu eigenständigem, verantwortbarem Denken und Handeln zu befähigen. So zeigen z.B. die Vielzahl der Begegnungen mit dem Verlag verbundenen Autoren (u.a. Karl Rahner, Erwin Teufel, Franz Kardinal König, Benedikt XVI.) oder die Gespräche im Zeichen der Ökumene und des Friedens (z.B. mit Leopold Senghor, Ruth Pfau, Roger Schutz) Herders breites Interesse an zeitgeschichtlichen Entwicklungen, seine große Offenheit für neue philosophische und theologische Denkansätze, vor allem aber seine fundierte, breit gestreute, auf den Wurzeln der Antike und des Christentums ruhende Bildung. - Ein faszinierendes Buch!
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Schild des Achill
Hermann Herder
Herder (2013)
335 S.
fest geb.