Barmherzigkeit

Mit sicherem Gespür für Defizite in der Theologie, den Wissenschaften und der heutigen Lebenspraxis wendet sich Kardinal Kasper einem Begriff zu, der weithin in den Hintergrund der aktuellen Reflexion und Debatten getreten ist: Barmherzigkeit. Er Barmherzigkeit kann darauf verweisen, dass Barmherzigkeit schon im Alten Testament und dann auch im Neuen Testament eine zentrale Bedeutung für den Gottesglauben hat. Barmherzig ist für Kasper nicht ein beliebiges unter den vielen Attributen, die herkömmlicherweise Gott zugeschrieben werden, sondern ein zentraler Begriff, der gerade in unserer Zeit, in der es allerorten einen Mangel an Barmherzigkeit gibt, nach Wiederbelebung ruft. Kaspers Buch ist aber mehr als ein üblicher theologischer Traktat. Er greift weit aus und legt dar, dass Barmherzigkeit nicht nur die Aufgabe jedes einzelnen Christen ist, sondern gerade auch das gesellschaftliche und politische Leben prägen sollte. Er geht auch die Frage an, wie man angesichts der furchtbaren Leiden in der Welt an Gottes Barmherzigkeit glauben kann. So ist ein aspektreiches Buch entstanden, das zugleich sprachlich gut verständlich und in der Sache belangvoll ist. Für Theologen/innen, Seelsorger, Religionslehrer/innen und aufgeschlossene Leser/innen empfehlenswert. - Auch von Papst Franziskus zur Lektüre empfohlen!

Werner Trutwin

Werner Trutwin

rezensiert für den Borromäusverein.

Barmherzigkeit

Barmherzigkeit

Walter Kasper
Herder (2012)

252 S.
fest geb.

MedienNr.: 573044
ISBN 978-3-451-30642-6
9783451306426
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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