Mehr Leben

Der frühere Bürgermeister von Bremen (Jg. 1938) hat seit dem Ende seiner aktiven Zeit als Politiker bereits mehrere erfolgreiche Bücher über das Leben im Alter und das generationenübergreifende Zusammenleben verfasst. Auch in seinem neuesten Buch plädiert er wieder für das Zusammenrücken von Alt und Jung. In Rückgriffen auf seine eigene Lebenserfahrung und das Erleben von Freunden und Bekannten erzählt er, untermalt durch Fakten, vom Glück in der Gemeinschaft. Patchworkfamilien, Großeltern, die sich um ihre Enkel kümmern, soziale Projekte, die sich um die Verbesserung der Lebensverhältnisse von jungen und alten Menschen bemühen, das sind seine Themen, von denen er engagiert erzählt. Lebensglück bedeutet die Abwesenheit von Einsamkeit und bemisst sich nicht im Kontostand, so ist sein Fazit. Interessante Beispiele, ein unterhaltsamer Schreibstil und persönliches Engagement tragen dazu bei, dass Scherfs Thesen viele Leser finden und der Autor bei Talkrunden und auf Lesereisen ein gesuchter Gesprächspartner ist. Dessen ungeachtet ist sein Blickwinkel doch eher bildungsbürgerlicher Art und umfasst weniger die Ärmsten der Armen, die im Leben kaum eine Wahl haben. Bei Nachfrage möglich.