Dem Licht Christi folgen

Pfarrer Peter Dyckhoff ist bereits als Autor zahlreicher Bücher über Spiritualität und Glaube in Erscheinung getreten. Zu seinem 75. Geburtstag legt er nun eine Art umfassendes Kompendium seines Schaffens vor, gespeist aus seinem reichen Erfahrungsschatz als Priester und geistlicher Begleiter. Verschiedene Lebenserfahrungen beleuchtet und vertieft er anhand biblischer Beispiele, alle zusammengenommen sollen einen Weg aufzeigen, im alltäglichen Leben Christus nachzufolgen und darin Gott selbst zu begegnen. Dabei geht es ihm nicht in erster Linie um die Vermittlung von Glaubenswissen, Dyckhoff legt vielmehr Wert darauf, dass seine Aussagen nur Richtungen weisen können und jeder lernen muss, auf die Stimme seines Herzens zu hören. Im ersten Teil geht es darum, den Willen Gottes zu erkennen und sich ihm anzuvertrauen, der zweite Abschnitt handelt von "Liebe und Barmherzigkeit". Danach geht es um die Wandlung, die nötig ist, damit wir uns Gott auch zuwenden, um ihm so schließlich begegnen zu können. Ein wichtiger Abschnitt ist dem Gebet gewidmet, eines seiner zentralen Themen. Vor allem empfiehlt er immer wieder das "Ruhegebet" als einen Akt der vertrauensvollen Hingabe an Gott. Schließlich geht es um das Hoffen über den Tod hinaus. Federzeichnungen Rembrandts zu biblischen Themen bilden eine wertvolle Ergänzung seiner Gedanken. Der Autor überfordert die Leser/innen nicht durch theologisches Fachvokabular, lieber greift er zu anschaulichen und einprägsamen Geschichten und Bildern. Vor allem scheut er sich nicht, auch eigene Erfahrungen einfließen zu lassen und die Leser persönlich anzusprechen (etwa durch Fragen, konkrete Anregungen, Gebete) - schließlich geht es für die Leser/innen darum, innezuhalten und Gott im Gebet gegenüberzutreten, um daraus das eigene Leben verwandeln zu lassen. Dafür bietet das gehaltvolle Buch viele schöne Anregungen. (Religiöses Buch des Monats September)