Erlöste Freiheit - worauf es im Christentum ankommt
"Freiheit" und "Glaube" scheinen heute geradezu gegensätzliche Begriffe zu sein, ganz zu schweigen von "Freiheit und Kirche". Dabei hat das Nachdenken über die Freiheit eine große theologische Tradition, die lange Zeit unter der Überschrift "Natur und Gnade" fortgeschrieben wurde. Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie in Freiburg und Mitglied des deutschen Ethikrats, greift diese Tradition auf, erläutert ihr Entstehen und ihre Zwischenschritte und buchstabiert dann aktuelle theologische Aussagen durch, indem er ihnen einen starken Freiheitsbegriff zugrunde legt und Glauben als Ziel und Verwirklichung der Freiheit fasst. Dabei geht es nicht nur um theologische Reflexion der Offenbarung, sondern auch um liturgische Praxis und christliches Handeln, bevor die Überlegungen ins Nachdenken über die Letzten Dinge münden, die unter dem Anspruch der Freiheit neu und radikal durchdacht werden. Insbesondere der theologiegeschichtliche Anfangsteil setzt theologisches Grundwissen voraus und führt den Leser steil bergan auf ein hohes Niveau theologischer Reflexion. Es lohnt sich aber, diesen Aufstieg zu wagen und in den folgenden Abschnitten dann einen weiten Blick auf die Theologie der Freiheit zu bekommen. Eine klare Empfehlung für theologisch interessierte Leser/innen.
Annette Jantzen
rezensiert für den Borromäusverein.
Erlöste Freiheit - worauf es im Christentum ankommt
Eberhard Schockenhoff
Herder (2012)
149 S.
fest geb.