Wenn wir die Heiligen fragen könnten

28 Personen bekommen in diesem Buch die Gedanken des Jesuiten mit überraschenden Botschaften, die ohne theologisches Fachvokabular auskommen, in den Mund gelegt. Zum Auftakt berichtet der heilige Josef von seinem Schicksal als Vater eines "schwierigen Wenn wir die Heiligen fragen könnten Sohnes". Viele Sorgen habe Jesus ihm und Maria gemacht mit seinen "Eskapaden". Die "heilige Familie" eine Idylle? Von wegen! "Jesus hat uns oft verwundert, provoziert, es war oft nicht leicht mit ihm. Aber wir haben uns zusammengerauft", lässt Ghostwriter Gemmingen seinen Josef sagen. In einer weihnachtlichen E-Mail erinnert König Herodes daran, dass es seinerzeit selbstverständlich gewesen sei, unerwünschten Nachwuchs zu entsorgen. Doch dieser "Knabe, der mir entgangen ist", habe die Maßstäbe des Menschseins verändert. "Und nun ist Europa dabei, diesen Jesus zu vergessen." Das, sorry, sei nicht zu verstehen, "mit schönen Grüßen aus dem Jenseits". Aber auch katholische und evangelische Märtyrer der Nazizeit: Edith Stein, Dietrich Bonhoeffer und der Journalist Fritz Gerlich kommen zu Wort. Pater Eberhard von Gemmingens Grundthese ist: Wenn wir den Mann am Kreuz vergessen oder das Kreuz abhängen, dann verliert Europa seine Identität, seine Schönheit, seine Stärke. Weder Goethe noch Bach, weder Michelangelo noch Dürer sind ohne den Mann am Kreuz zu verstehen. Die Dramatik heute ist das Vergessen des Mannes am Kreuz.

Markus John

Markus John

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wenn wir die Heiligen fragen könnten

Wenn wir die Heiligen fragen könnten

Eberhard von Gemmingen
Herder (2018)

144 S.
fest geb.

MedienNr.: 593906
ISBN 978-3-451-37975-8
9783451379758
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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