Freut euch und jubelt
Mit diesem Apostolischen Lehrschreiben in fünf Kapiteln weckt Papst Franziskus nicht nur die Freude am Evangelium, sondern schafft dazu einen aktuellen Begriff von Heiligkeit, deren Vorgaben - wie er zeigt - durch viele kleine Gesten im täglichen Leben erfüllt werden können. Danach aber warnt er eindringlich vor zwei Verfälschungen der Heiligkeit, dem Gnostizismus, der dem Geheimnis Gottes keinen Raum gibt und alles der Logik unterordnet, und dem Pelagianismus, in dem sich der menschliche Wille in egozentrischer Selbstgefälligkeit nur auf die eigene Kraft verlässt. Diesen scharfen Worten folgen mit den Seligpreisungen, dem "Personalausweis des Christen", die Maßstäbe unseres Handelns und eine Aufzählung von Merkmalen, die "einem Modell von Heiligkeit Gestalt geben können", wie u.a. Geduld und Sanftmut, Sinn für Humor, Wagemut, Eifer und Gemeinschaft, immer mit Verweisen auf die Bibel und auf die Situation in der Gegenwart. Im letzten Kapitel, das dem Kampf, der Wachsamkeit und der Unterscheidung gewidmet ist, spricht Franziskus von der Existenz des Teufels, damit der Christ wachsam bleibt und mit der Kraft der Unterscheidung auf den Ruf des Herrn hört und ihm folgt. - Diese Herausforderung zum Leben mit der frohen Botschaft bietet dem Leser viele Anregungen und zahlreiche der Gegenwart geschuldete Hinweise zum Nachdenken.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Freut euch und jubelt
Papst Franziskus. Mit einer Einführung von Stefan von Kempis
Herder (2018)
142 S.
kt.