Verderben

Dies ist schon das dritte Buch, das der erfolgreiche Kriminalbeamte, der 22 Jahre bei der Münchner Mordkommission tätig war, über einige seiner Fälle geschrieben hat. Dabei geht er u.a. auch auf das Problem ein, dass Menschen, die sich irren, von Verderben der Wahrheit ihrer Aussagen überzeugt sind. Der erste geschilderte Fall befasst sich mit einem sadistischen Mörder und Vergewaltiger. Man erlebt die verwinkelten Wege, auf denen die Fahndung lief, und wie oft "gut meinende" Zeugen aus Datenschutzgründen wichtige Auskünfte verweigerten. Am schlimmsten ist, wenn man liest, dass es für den Mord nicht zu einer Verurteilung reichte und der Täter nur wegen der bestialischen Vergewaltigungen verurteilt werden konnte. Wilfling schildert aber nicht nur die Mord-Ermittlungen, sondern befasst sich auch mit der psychologischen Belastung der Ermittler, die ein unvoreingenommenes Herangehen an den Fall erschweren. Er zeigt auf, wie schwer es ist, das Gestrüpp an Lügen und Vorurteilen zu durchdringen. Ganz wichtig ist in vielen Fällen, auch über die Opfer an die Täter heranzukommen. - Das Buch ist ungemein spannend zu lesen, aber man muss sich bewusst machen, dass es sich um wirklich geschehene Verbrechen handelt. Für alle Leser geeignet, die authentisch geschilderte Kriminalfälle lesen möchten, die in dem einen oder anderen Fall auch groß durch die Medien gegangen sind.

Gerd Fleder

Gerd Fleder

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Verderben

Verderben

Josef Wilfling
Heyne (2015)

319 S.
fest geb.

MedienNr.: 583812
ISBN 978-3-453-19443-4
9783453194434
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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