Das also ist mein Leben

In Form von Briefen lässt uns Charlie, der Ich-Erzähler, während seines ersten Highschool-Jahrs mitverfolgen, was es heißt, erwachsen zu werden. Es beginnt nach dem erschütternden Selbstmord seines Freundes Michael, der ihn zunächst aus der Bahn Das also ist mein Leben zu werfen scheint. Doch Psychologen seiner Schule, seinem älteren Bruder, dem Klassenlehrer, und ihm selbst gelingt es, mit der neuen Situation in der ungewohnten Umgebung zurechtzukommen. Er lernt, sich nicht alles gefallen zu lassen, erreicht, dass andere ihn respektieren, lernt Freunde und Freundinnen kennen, hat erste Verabredungen mit Mädchen und spricht mit seinem Vater über Sex. Das Lesen der Briefe über seine Erlebnisse macht Spaß und ermutigt, obwohl diese Zeit für Charlie sehr aufregend ist. Viele der Erlebnisse sind nicht das, was sich der Jugendliche wirklich wünscht. Er muss sich erst mit den Erwartungen, die die anderen vermeintlich an ihn stellen, auseinandersetzen, bevor er wirklich zu sich selbst stehen kann. Dabei geht es natürlich auch um Alkohol und Drogen, Küsse und Sexualität, Eltern und andere Autoritäten, aber vor allem um ihn selbst und seine eigenen Wünsche und sein Befinden. Die jugendlichen Leserinnen und Leser können durch die große Offenheit und direkte Sprache am Denken und Erleben des Protagonisten teilnehmen, und sein Handeln nachvollziehen. Nichts scheint aufgesetzt, die Gefühle, die Traurigkeit, aber auch das Vertrauen und die Freude sind ehrlich. Es wird nicht beschönigt oder bewertet: ein ganz normales Leben eben, so wie es viele Jugendliche heute erleben können.

Lili Aignesberger

Lili Aignesberger

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das also ist mein Leben

Das also ist mein Leben

Stephen Chbosky
Heyne (2011)

283 S.
kt.

MedienNr.: 350380
ISBN 978-3-453-26751-0
9783453267510
ca. 12,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
Diesen Titel bei der ekz kaufen.