Asphaltseele
Ruben Rubeck mag sein Leben, so wie es ist: seine Stelle im Polizeikommissariat ohne Ambitionen auf Beförderung, seine Altbauwohnung mitten im Frankfurter Bahnhofsviertel und seine äußerst alkohol- und nikotinlastige Freizeitgestaltung. Das hält ihn vom Nachdenken ab, denn seine Vergangenheit als Soldat holt ihn immer wieder ein. So auch jetzt, denn er gerät eines Abends in eine Straßenschießerei im Bahnhofsviertel und macht sich auf die Suche nach den Hintergründen. - Nach der Marine, der Schauspielerei und dem Beruf als Koch scheint der Autor nun als Schriftsteller "angekommen" zu sein und legt er einen "hard boiled"-Roman vor. Vergleiche zur klassischen US-amerikanischen Schule um Dashiell Hammett und Co. wären vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber gut lesbar ist dieser Versuch allemal. Noch dazu ist der Titel auch für Leser/innen außerhalb Frankfurts zu empfehlen, denn er beschränkt sich glücklicherweise nicht (wie leider allzu viele andere Regionalkrimis) auf das Ortskolorit, sondern bietet auch noch Handlung und Spannung.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Asphaltseele
Gregor Weber
Heyne (2016)
240 S.
kt.