Die Traumdiebe

Die Umwelt ist verwüstet, verschmutzt und ausgebeutet. Im Kanada nach der Klimakatastrophe haben die Menschen aufgehört zu träumen und zu hoffen, bis auf den jungen Frenchie und einige andere Indianer. Deshalb werden sie von den Traumdieben der Die Traumdiebe Regierung gnadenlos gejagt, um die DNA ihrer Träume in sogenannten "Schulen" aus ihren Knochen zu ziehen. Nachdem der junge Cree seine gesamte Familie an die Schulen verloren hat, begibt er sich allein auf die Flucht in die Wildnis. Zu seinem Glück stößt er auf einen Stamm anderer Indianer. Zusammen ziehen sie rastlos in den Norden, wo sie Unterschlupf erhoffen. Auf der Reise lernt er die rebellische Rose kennen und verliebt sich in sie. Als Frenchies neue Familie jedoch in die Falle von Verrätern gerät, muss er entscheiden, ob er die Gewalt der Traumdiebe ebenfalls mit Gewalt bekämpfen will. Cherie Dimaline ist selbst Mitglied der Métis Gemeinschaft in Kanada. Mit ihrem eindrucksvollen Jugendroman gelingt es ihr, eine Dystopie zu erschaffen, in welcher sie Parallelen zwischen dem wahren Grauen des Kolonialismus und dem Genozid an Urvölkern mit fiktionalen Zukunftsszenarien einer nicht allzu entfernt erscheinenden Welt nach der Klimakatastrophe zieht. Das zwischen den packenden Zeilen versteckte Anliegen ihrer Geschichte ist es, sowohl indigene und nicht-indigene Menschen daran zu erinnern, dass jeder Mensch Respekt für seine Geschichte und Herkunft verdient. Zu Recht hielt sich der Jugendroman lange Zeit auf Platz eins der kanadischen Bestsellerlisten und verdient besondere Beachtung.

Cornelia Braun

Cornelia Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Traumdiebe

Die Traumdiebe

Cherie Dimaline ; aus dem kanadischen Englisch von Stefanie Frida Lemke
heyne fliegt (2020)

303 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 600764
ISBN 978-3-453-27269-9
9783453272699
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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