Kleine Philosophie der Macht
Mächtig sein definiert als machen, tun und machen lassen, nicht im Sinne von Machtmissbrauch, wie die Autorin Zwang und Manipulation durch andere nennt, so kann frau ihr Leben selbst-bewusst gestalten. Schlagwörter wie Disziplinierung, Selbstoptimierung, Kontrolliertheit, Zeitmanagement, aber auch Furie und Megäre für Frauen mit Wut-power beschreiben die moderne Frau mit vielen Rollen und übervollem Terminkalender. Über die Harmonie soll sie die gesunde Wut stellen, sich in 'Sprechakten' äußern, d.h. aus dem Reden ein Handeln zulassen, Argumente aufbauen, um nicht als nettes Schaf der Selbst-Ausbeutung zu erliegen, sondern ohne schlechtes Gewissen, Recht kriegen zu wollen in Beruf und Beziehung. - Beziehung zu sich selbst, zur Umgebung und im Verhältnis zum männlichen Geschlecht gliedern das Buch. Der Machtbegriff ist positiv besetzt und als "Weg zur Liebe" definiert. Er hat "alles mit Tun" (S. 158) zu tun. Polarisierend und appellativ, für ausgebaute Bestände eine Bereicherung.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.
Kleine Philosophie der Macht
Rebekka Reinhard
Ludwig (2015)
223 S.
fest geb.