Die unbewohnbare Erde
Auch wenn ein Teil der Klimaforschung auf Spekulation beruht und viele Aspekte noch unbekannt sind, lassen die vorgestellten Modelle, Studien und wissenschaftlichen Forschungsergebnisse keinen Zweifel an der ernsten Realität des Klimawandels, seiner Ursachen und Folgen. Was auf die Menschheit bei einer fast unausbleiblichen weiteren Erwärmung zukommen kann, schildert der Autor in zwölf Szenarien u.a. mit Hitzetod, Hungersnot, Überschwemmungen, Süßwassermangel, Seuchen und wirtschaftlichem Kollaps. Kaleidoskopartig beleuchtet er das menschliche Verhalten und Handeln bei Film und Literatur, in denen die Apokalypse als Unterhaltung präsentiert wird, bei kognitiven Verzerrungen, bei dem blinden Vertrauen auf technologischen Wandel und bei fantasievollen Überlebensstrategien. Diese beunruhigende Botschaft mit den möglichen Auswirkungen des Klimawandels, auch wenn nicht alle Zahlen stimmig sind, ist eine wichtige Aufforderung zum Nachdenken und zum Aktivwerden und eine vielgestaltige Argumentationshilfe in den Auseinandersetzungen mit Leugnern. Das gut zu lesende Buch mit seinen mehr als 60 Seiten Anmerkungen zur wissenschaftlichen Literatur ist allen Büchereien sehr zu empfehlen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die unbewohnbare Erde
David Wallace-Wells
Ludwig (2019)
335 S.
kt.