An einem Tag im November

Fünf Jahre ist Emilie Brenner alt, als sie mit ihrem neuen Fahrrad vors Haus geht, während ihre hochschwangere Mutter schläft. Am Abend, als das Mädchen verschwunden bleibt, wird die Polizei eingeschaltet. Kommissar Klinkhammer und sein Team versuchen An einem Tag im November mit großem Aufwand, Schritt für Schritt die letzten Spuren des Mädchens zu rekonstruieren. Stunde um Stunde verstreicht. Suchhunde und Hubschrauber sind im Einsatz. Mehrere Verdächtige rücken ins Blickfeld. - Der Roman ist sehr geschickt aufgebaut, sicherlich vorrangig unter dem Aspekt der Spannung; er hebt sich dadurch aber auch von vielen Krimis ab, bei denen mutmaßliche Täter nur knapp ins Blickfeld kommen. Hier breitet die Autorin mehrere Vorgeschichten ausführlich aus, weshalb Menschen Grund gehabt hätten, Straftaten zu begehen. Sie dringt dabei tief in die Beweggründe und Gefühlslagen ein, weshalb ein Zeuge bei einem Überfall wegschaut oder ein Opfer keinesfalls die Polizei informieren will. Sie stellt plausibel dar, was Hass, Rachegedanken und eigene Versagensgefühle in Menschen auslösen können. Eine überaus spannende Lektüre, die aber auch zum Nachdenken anregt, was einen Menschen zum Straftäter werden lässt.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

An einem Tag im November

An einem Tag im November

Petra Hammesfahr
Diana (2014)

494 S.
fest geb.

MedienNr.: 578530
ISBN 978-3-453-29155-3
9783453291553
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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