Neun Fremde

Da sind Napoleon, Heather und ihre Tochter Zoe, die ihren Sohn bzw. Bruder durch Selbstmord verloren haben. Da sind die neureichen Jessica und Ben, deren Reichtum ihre Beziehung bedroht. Da ist der ehemalige Footballstar Tony, der sein Leben nicht mehr in den Griff bekommt. Da ist der zynische Scheidungsanwalt Lars, dessen Partner unbedingt ein Kind möchte. Da ist Carmel, vierfache Mutter, die von ihrem Mann wegen einer Jüngeren verlassen wurde. Und da ist Frances, die Erfolgsautorin, die in der Midlifecrisis steckt. Sie alle wollen auf der Wellnessfarm "Tranquillum House" wieder gesund werden. Die Leiterin des Zentrums, die charismatische Masha, und ihre Mitarbeiter wollen ihre Gäste in einem zehntägigen Programm heilen. Bald kommen sich alle näher, erfahren immer mehr voneinander. Doch was zunächst wie ein ziemlich skurriler Sanatoriumsaufenthalt wirkt, entwickelt sich zur Katastrophe. Denn Masha arbeitet mit bewusstseinsverändernden Drogen und sperrt die neun Gäste ein. Dann nimmt sie selber LSD. Die Situation scheint zu eskalieren. - Mit viel Fingerspitzengefühl, gleichzeitig aber auch einer großen Portion Humor beschreibt die australische Bestsellerautorin die psychologische Demontage ihrer Protagonisten. Dass das Buch dann leider etwas sehr kitschig endet, mag man Moriarty verzeihen, nachdem sie vorher gut 500 Seiten echten Lesegenuss geboten hat (gut ins Deutsche übertragen von Dietlind Falk).