Das Herz hat viele Zimmer
Die Übersetzerin Alla verliebt sich Hals über Kopf in den zehn Jahre jüngeren Matthias. Vergeblich versucht sie, sich gegen ihre Gefühle zu wehren, und verlässt ihren Mann Gerd und ihre erwachsenen Zwillingssöhne. Ihre besten Freundinnen und ihre Söhne gehen daraufhin auf Distanz zu ihr. Auch andere Probleme führen zu Belastungen: Alla kümmert sich um ihre demenzkranke Mutter, Matthias' Teenagertochter wird schwanger. So ist auch die neue Liebe in Gefahr. - Dieser Roman ist zwar aus der Sicht Allas geschrieben, dennoch ergreift er nicht automatisch Partei für sie. Die Leserin empfindet Verständnis für die Reaktionen von Allas Umwelt und ist oft zwiespältig, ob Alla wirklich die richtige Entscheidung getroffen hat. Sollte sie nicht doch zu ihrem Mann Gerd und ihren Söhnen zurückkehren? Anders als es der Titel vermuten lässt, ist der Roman nicht kitschig, sondern lässt die Leserin die Gefühle und Probleme einer Frau in der Mitte ihres Lebens empfinden. Und einmal angefangen kann man dieses Buch nicht vor dem Ende aus der Hand legen ...
Nicole Hochgürtel
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Herz hat viele Zimmer
Franziska Stalmann
Diana-Verl. (2013)
Diana ; 35739
319 S.
kt.